Michael Gaide und seine Gemälde aus Holz

Intarsien sind bekannt seit der Antike und aus fast allen Kulturkreisen. In manchen Epochen ( Renaissance, Barock, Jugendstil ) erlebte dieses Handwerk in seiner Hochblüte den Rang einer eigenen künstlerischen Form. Auch in unserer Zeit - meist vor der Öffentlichkeit verborgen - gibt es immer wieder sehr anschauenswerte Werke, die hohen Ansprüchen an künstlerischer Gestaltungskraft gerecht werden.

Der in Osnabrück lebende Kunsthandwerker Michael Gaide ist Autodidakt und bietet mit seinen aufwendigen Intarsienbildern Beispiele über den virtuosen Umgang mit Furnierholz, die schon auf vielen Ausstellungen und Messen von den Besuchern bewundert wurden ("Gemälde aus Holz"). Das Neue an seinen Intarsienbildern ist die ihnen eigene Bildsprache mit Sujets und Motiven, die er selber entwirft. Seine Arbeiten zeigen sehr unterschiedliche Motivwelten, in denen Anregungen aus Renaissance, Jugendstil und Surrealismus zu entdecken sind. Dazu finden sich Landschafts-, Wald- und asiatische Bambusmotive, die zum Teil auch Türformate annehmen können. Themen wie der babylonische Turm erinnern an Piranesis Kerkerbilder ohne diese zu imitieren, sondern um daraus selbständige, hochdiffenzierte Bildmotive zu gestalten. 2003 wurden von der Jury fünf Intarsienbilder von Michael Gaide zur Teilnahme an der "arte regionale" in der Dominikanerkirche (Osnabrück) ausgelobt. 2004 wurde er nach Paris zur Teilnahme an den "Journées internationales de marqueterie contemporaine" eingeladen.